Geobotanische Praktiken zur Erforschung des Waldes, 1920-1930

An der 3. Internationalen Pflanzengeographischen Exkursion, welche 1923 in der Schweiz stattgefunden hat, wurde «beschlossen, zur Vereinheitlichung pflanzensoziologischer Untersuchungen zuerst einmal den Buchenwald in den verschiedenen Ländern nach einheitlichen Gesichtspunkten zu untersuchen.» Dieser Antrag mündete in der ersten europaweiten Gemeinschaftsarbeit zur Erforschung eines zentralen Vegetationstyps. 1932 gab einer der wichtigsten Schweizer Geobotaniker, Eduard August Rübel, das daraus resultierende Buch «Die Buchenwälder Europas» heraus.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts erforscht die Geobotanik die räumliche Verbreitung von Pflanzen und Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, Klima, Boden und Bewirtschaftung. Wichtige Erkenntnisse gewann sie durch das Anlegen von Herbarien und Vegetationskarten, aber auch durch das Messen von physikalischen Faktoren im Gelände.

Ausgehend von wissenschaftlichen Objekten aus der Sammlung wissenschaftlicher Instrumente und Lehrmittel an der ETH Zürich und wissenschaftlichen Publikationen werden die geobotanischen Praktiken dieser Zeit am Beispiel der Buchenwaldforschung von 1932 dargestellt. Dabei sollen auch Fragen gestellt werden, ob und inwiefern die Geobotanik unser Verhältnis zum Wald und Diskussionen um Naturschutz schon damals mitprägte.

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