Vom «schwarzen Schnee», der «Ölpest» und einem «Bärendienst für die Umwelt»: Zur Debatte über die Umweltschädlichkeit der Raumheizung in der Schweiz im 20. Jahrhundert

Spätestens ab den 1920er Jahren umfassten die Debatten rund um die Raumheizung neben den Brandschutzrisiken und ihrem Einfluss auf die Raumluftqualität auch ihre mögliche Umweltschädlichkeit. Dieser Beitrag begibt sich exemplarisch an verschiedene Schweizer Schauplätze, die vom Kurort (1920 und 1930er Jahre) über die Grossstadt und das umliegende Gebiet (1960er und 1970er Jahre) bis hin zum ländlichen Kanton (1980er und 1990er Jahre) reichen und untersucht dort die mit der Kohle- und der Ölheizungen in Verbindung gebrachten Umweltschädlichkeiten, wie etwa die Luftverschmutzung und die Gewässerverschmutzung. Er fokussiert sich dabei besonders auf die medial geführten Kontroversen um die Definition von Umweltschädlichkeit. Damit im Zusammenhang stehend beleuchtet der Vortrag mögliche Alternativen, das Setzen von Anreizen und die Einführung von Regulierungsinstrumenten, die von diversen Akteuren aus der Wirtschaft, der Politik und der Zivilgesellschaft mit unterschiedlichen Motivationen ins Spiel gebracht wurden. Der Beitrag setzt sich zum Ziel, auf dieser Basis mögliche Gründe für die Trägheit des legislativen Systems zu eruieren, welche sich bislang als hinderlich für die Einführung einer umweltfreundlichen Raumheizung erwiesen.

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